Reittherapie

Heilpädagogisches und hippotherapeutisches Reiten umfasst Bewegungs- und Reiterlebnisse mit dem Pferd sowie das Voltigieren als auch die Pferdepflege. Die Erfahrungen rund um das Pferd ermöglichen den Aufbau einer intensiven Beziehung zwischen Schüler*innen und dem Partner Pferd. Mit wachsendem Vertrauen zum Pferd fallen Reitübungen, die entsprechend der körperlichen Möglichkeiten der Schüler*innen durchgeführt werden, immer leichter. Diese neuen Erfahrungen führen zur Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins. Das schrittweise Heranführen an die Versorgung und die Pflege des Pferdes trägt zu einem selbständigeren, aktiveren und verantwortlichen Umgang mit dem Tier bei. Für das in Gang setzen dieser dynamischen psychosozialen Prozesse ermöglicht das psychomotorisch orientierte Reitangebot ganzheitliche Erfahrungen, bei denen alle Sinne angesprochen werden.

Seit vielen Jahren hat der Schulverein der Martin-Buber-Schule Sponsorengelder von verschiedenen Förderern für das Projektangebot zum Therapeutischen Reiten erhalten und der Schule zur Verfügung gestellt. Seit Anfang 2019 hat die Organisation Dreiblattt die Kosten für die Reittherapie übernommen. Es kommen zwei Schülergruppen zu je vier Schüler*innen im wöchentlichen Wechsel in den Genuss der Reittherapie. Sie werden von einer schulinternen Physiotherapeutin, sowie von zwei Integrationskräften begleitet. Die heterogenen Kleingruppen setzen sich aus Schüler*innen der Primarstufe zusammen. Während den 60-minütigen Therapieeinheiten haben die Schüler*innen die Gelegenheit, auf den Pferden zu reiten und sie zu führen. Die Schüler*innen sind ebenfalls für die Pflege der Tiere zuständig. 


Jedes Kind wird dabei entsprechend seines Krankheitsbildes und seines Förderschwerpunktes individuell gefördert. In unseren Gruppen befinden sich Kinder mit Trisomie 21 (Down Syndrom), Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung, Kinder mit hohen motorischen Einschränkungen sowie Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten. Im Laufe des Schuljahres können bei allen Teilnehmern ganz individuelle Erfolge und Fortschritte in den Therapieeinheiten beobachtet werden. So fällt bei einigen Schüler*innen eine deutliche Verbesserung der eigenen Tonusregulierung (Muskelspannung) sowie eine Steigerung der Rumpfstabilität auf. Schüler*innen mit starken Verhaltensauffälligkeiten können sich besser an Regeln halten und gehen verantwortungsvoll mit den Pferden und ihren Mitschüler*innen um. Den Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung gelingt es zunehmend, Kontakte zum Partner Pferd aufzunehmen und sich zu öffnen. Diese Erfolge haben auch positive Auswirkungen auf den Schulalltag und somit natürlich auch auf das Alltagsleben der Schüler*innen.